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(33) Evangelische Barock-Dorfkirche Rotenberg -
erbaut 1754 - 1756

Tafel 33
Rotenberg
Rotenberg mit der evangelischen Dorfkirche von 1756

DorfkircheZu Anfang des 14. Jahrhunderts führte der Weg zum Kirchenbesuch für die Rotenberger Christen nach Cannstatt und später nach Unter- und Obertürkheim.
1467 ermächtigte Graf Ulrich in einem Kirchenbrief die Rotenberger, im Lande Beiträge für einen Kirchenbau zu sammeln.
Die Beiträge flössen spärlich, 1495, kurz vor der Reformation konnte jedoch mit dem Bau einer Kapelle, der Marien- und Georgskapelle begonnen werden. Die gotischen Maßwerkfenster im unteren Stock des Kirchturms sind bis heute erhalten. Nach zweijähriger Bauzeit fand der erste Gottesdienst in der neu errichteten Kapelle statt.

Rotenberg blieb weiterhin „Filial" von Uhlbach. Pfarrer Urban Keller erhielt 1559 die Aufgabe ,„alle Sonn- und Feiertage, auch etwan in der Woche eine Predigt in der Kapelle zu Rothenberg zu tun". Die Zahl der Bürger im Ort stieg und die Kapelle war längst zu klein für Andacht und Gottesdienst.

So beschloss nunmehr die Gemeinde den Bau einer Ortskirche. Mit einem finanziellen Aufwand von 3544 Gulden entstand eine typische protestantische Predigtkirche.

Dorfkirche, das untere Geschoß des Turmes ist das letzte Dokument gotischer Kirchen- architektur im Ort,der obere Turmteil wurde 1754 begonnen
und 1756 geweiht.

Schwalbe in der Kanzel
Die Orgel wurde für 70 Gulden von der Stettener Kirchengemeinde erworben. Am 9. Mai 1756 konnte das neue Gotteshaus feierlich eingeweiht werden.
König Wilhelm l. stellte ab 1840 alljährlich aus eigenen Mitteln 400 Gulden zur Verfügung und ermöglichte dadurch, im Ort einen eigenen Pfarrverweser zu unterhalten.

Rotenberg wurde eine eigenständige Kirchengemeinde.

Das Schmuckstück des hoch in den Weinbergen gelegenen Dorfes Rotenberg ist ihre Barockkirche mit Zwiebelturm, zwischen 1754 und 1756 gebaut. Sie gilt als selten erhaltenes Beispiel einer schwäbischer Dorfkirche mit quadratischem Grundriss. Ursprünglich war die Rotenberger Kirche eine um 1495 gebaute Marienkapelle, die aber - weil zu klein - erweitert werden musste. Bei einer Renovierung im Jahr 2002 wurden Gemälde und Farben frei gelegt.

Die evangelische Gemeinde Rotenberg zählt heute rund 450 Mitglieder.



links: Die neu-renovierte Kanzel - Fotos:Enslin
Taube
Die Taube in der Kanzeldecke


Größere Kartenansicht


Mehr Fotos und Details der Kirche hier:


Kontakte:
Ev. Pfarramt Rotenberg
Pfarrer Matome Sadiki
Stettener Straße 24
70327 Stuttgart
Telefon 0711/33 71 63

siehe auch
www.gartenstadtkirche.de
www.kantorei-untertuerkheim.de

PFARRER PRIVAT MIRJAM MÜHLHÄUSER

Seelsorgerin mit poetischer Ader

Untertürkheimer Zeitung vom 26.08.2009

ROTENBERG: Die 35-Jährige schreibt eigene Gedichte, singt und musiziert

Pfarrer stehen nicht nur auf der Kanzel und predigen oder betreiben Seelsorge. Natürlich haben sie wie die meisten ihrer Gemeindemitglieder Hobbys. Wir stellen in loser Folge Geistliche vor und zeigen, wie sie ihre Freizeit verbringen. Wir zeigen die privaten Seiten der Pfarrer.

Von Mathias Kuhn

Das altehrwürdige Pfarrhaus in der Stettener Straße ist für Mirjam Mühlhäuser einerseits Arbeitsplatz und Ort, um sich mit den Gemeinde mitgliedern zu treffen. Auf der anderen Seite auch das ideale Refugium, um ihre Liebe für Kultur und Natur auszuleben. „Gerade im Sommer genieße ich es mich mit einem guten Buch unter einen Baum zu setzen und mich an der Literatur zu freuen“, sagt die kulturbegeisterte Theologin. Zeitgenössische Romane wie der „Nachtzug nach Lissabon“ faszinieren sie ebenso wie die klassischen „Züricher Novellen“ von Gottfried Keller. Die russische Literatur liegt ihr jedoch besonders am Herzen und zwar nicht erst, seitdem sie ihre Wohnung in Sichtweite des Mausoleums von Königin Katharina von Württemberg - der Enkelin der Zarin Katharina der Großen - bezogen hat. „Schriftsteller wie Tschingis Aitmatow oder Leo Tolstoi interessierten mich bereits in der Jugend“, sagt sie und erzählt, dass sie sich für ihren Urlaub nochmals Tolstois Mammutepos „Krieg und Frieden“ vorgenommen hat.

Doch „nur“ Kultur konsumieren ist für eine so tatkräftige Pfarrerin, wie die Rotenberger sie kennen gelernt haben, zu wenig. Tatsächlich fließt auch „poetisches Blut“ in den Adern der in Schlat bei Göppingen Geborenen. In ruhigen Stunden setzt sie sich an den Schreibtisch und verfasst eigene Gedichte. Wunderschöne Gedanken zur Ewigkeit, tiefergehende Mehrzeiler über Alltags- oder Urlaubserlebnisse wie über Boulespieler. „Gedichte schreiben ist etwas sehr Konzentriertes, man sammelt sich dabei“, beschreibt Mühlhäuser die meditativen Momente des Dichtens. Ohne viel nachdenken zu müssen, bringt sie auch einige ihrer Gedichte auswendig zu Papier. „Das ist doch logisch, wenn man sich so lange mit ihnen beschäftigt hat“, sagt die lebensfreudige Schwäbin.

Oftmals fließen ihre Hobbys und die beruflichen Interessen auch ineinander. So besucht sie einerseits gerne Konzerte („bevorzugt Rillings Bach-Aufführungen“), Opern und Theaterstücke, andererseits liebt sie es auch selbst Musik zu machen - und beispielsweise mit Freunden zu singen. Mit einem Liederprogramm aus hebräischen, jüdischen und Jazz-angehauchten Titeln ist sie als Frontfrau mehrfach aufgetreten, lässt das Musizieren momentan jedoch etwas ruhen. Dafür bleibt vor allem im Urlaub Zeit, sich in den Kunstmuseen umzuschauen. Nicht nur die Plakate in ihrer Wohnung, sondern auch viele Kunstbände verraten ihre Favoriten: die Expressionisten.

„Zusätzlich zur Kultur bietet mir die Natur, der herrliche Pfarrgarten und die Rotenberger Landschaft genügend Entspannung und körperlichen Ausgleich“, sagt Mühlhäuser. Die knorrigen Gaishirtles-, Kirsch- und Zwetschgenbäume, die mehr als 200 Lilien und Rosen, die im Garten hinterm Haus blühen, führen sie ein Stück weit zu ihren Wurzeln zurück. Sie kennt und mag die Arbeit in der Landwirtschaft vom elterlichen Bauernhof. So kann es schon bald sein, dass ihre Nachbarn sie die „Wildnis“ neben dem Pfarrhaus roden sehen. „Ich habe von meinen Brüdern eine Motorsense erhalten. Lieber sitze ich jedoch mit einem guten Buch unterm Kirschbaum“, gesteht sie lachend.

Konfirmation
Als Vater der Konfirmation gilt der elsässische Reformator Martin Bucer, der von 1491 bis 1551 lebte. Er legte 1538 die erste Konfirmationsordnung vor, wonach Kinder von Gemeindeältesten und Pfarrern im Glauben unterwiesen und in einem Gottesdienst "confirmieret" werden sollten. Württemberg übernahm den Ritus 1723.
Stuttgarter Zeitung, 13.03.2006
Erste Konfirmation des Jahres gefeiert

Sieben Jugendliche aus Rotenberg legen Bekenntnis ab

KreuzAuf ihre Konfirmation bereiten sich evangelische Jugendliche ein Jahr lang vor. Gestern sind in Rotenberg fünf Jungen und zwei Mädchen vom Pfarrer gesegnet worden. Von 19. März bis 21. Mai folgen weitere 99 Konfirmationen im Stuttgarter Stadtgebiet.

Von Mylena Decker

Die Rotenberger sind früh dran, denn bereits gestern haben sich in der schwäbischen Barockkirche die ersten Konfirmanden zu ihrem Glauben bekannt. "Die Konfirmation der Rotenberger durfte sich keinesfalls mit der der Hedelfinger überschneiden, damit sich diese gegenseitig besuchen können", erklärt Pfarrer Reinhard Köstlin den frühen Termin. Dass ausgerechnet das in den Weinbergen gelegene Dorf die ersten der insgesamt 1481 jungen Christen in der Landeshauptstadt konfirmiert, hat er gar nicht gewusst.

Für ihren Festtag haben sich die sieben Jugendlichen herausgeputzt, Sweatshirt und Kapuzenpulli sind im Schrank geblieben. Thomas Diehl trägt eine gelbe Rose am Revers seines dunklen Anzugs. Die Konfirmation ist ihm wichtig, denn sie besiegelt seine Zugehörigkeit zur Gemeinde. "Sie gehört für mich einfach dazu", sagt Diehl, der schon die Kinderkirche besuchte. Auch wenn die Konfirmation anderen aus seiner Klasse nichts bedeute, bleibe er bei seiner Meinung. Geld und Geschenke stehen für ihn nicht im Vordergrund. So sieht das auch Mike Fuchslocher, der sich freut, dass die Kirchenspende nach Afrika geht.

Mit der Konfirmation werde sie in die Gemeinde aufgenommen, sagt Tanja Woide, und fügt an, dass sie dann auch am Abendmahl teilnehmen könne. Zusammen mit Thomas Diehl engagiert sie sich in der Kinderkirche und bei der Kinderbibelwoche.

Rotenberg KanzelPfarrer Köstlin kennt seine Konfirmanden von Kindesbeinen an; er hat sie alle getauft. In der kleinen Gemeinde mit etwa 450 evangelischen Christen herrscht ein enger Zusammenhalt. Daher engagierten sich auch die Eltern im Konfirmationsgottesdienst und gaben den Jugendlichen Worte mit auf den Weg. Außerdem teilten sie die Brotkörbe und Einzelkelche aus, um das Abendmahl in Herrnhuter Form zu feiern. "Ohne die Mithilfe der Eltern wäre das Abendmahl unter so vielen Gästen zur gleichen Zeit nicht möglich", sagt der Pfarrer, der diese Form besonders schön findet, weil dabei die Gemeinschaft betont werde.

Zur Feier des Tages sang die Junge Kantorei Untertürkheim unter der Leitung von Irene Ziegler.

Die Jugendlichen lernten in den vergangenen zwölf Monaten bei Pfarrer Köstlin im Konfirmandenunterricht, eigenständig mit der Bibel umzugehen, und bekamen die Kernstücke des Glaubens vermittelt. "Ich würde es nicht Unterricht nennen", so Thomas Diehl. Nach kurzem Überlegen sagt er: "Wir haben viele Geschichten gelesen, die aus dem Leben gegriffen waren, das hat mir gut gefallen." Von anderen weiß er, dass sie mit dem Pfarrer gekocht haben, was auch er schön gefunden hätte. Pfarrer Köstlin hat sich für die Zeit nach der Konfirmation noch etwas Besonderes ausgedacht: Er will mit den Konfirmanden nach München fahren, Museen und Kirchen besuchen. In der Alten Pinakothek will er mit ihnen vor dem Dreikönigsaltar von Rogier van der Weyden Gottesdienst feiern.

Theologin mit Leib und Seele - 29.11.2007- UZ - ROTENBERG:

Mirjam Mühlhäuser wird am Sonntag als neue Pfarrerin in ihr Amt eingesetzt

(mk) Zum ersten Mal in der Jahrhunderte alten Geschichte der Rotenberger Kirchengemeinde zieht eine Pfarrerin ins Pfarrhaus. Mirjam Mühlhäuser wird am Sonntag in ihr Amt eingeführt: Die 34-Jährige passt zum Stadtteil.

Die Theologin mit Leib und Seele ist im christlichen Glauben sowie mit der schwäbischen Heimat verwurzelt und wirft doch den Blick weit über die Dorfkirche hinaus - wie die Rotenberger. Der erste Adventssonntag wird ein doppelter Feiertag: Sowohl der neue Kirchengemeinderat als auch die neue Pfarrerin werden im Investitur-Gottesdienst festlich in ihren Ämtern eingesetzt.

MühlhäuserFür Mirjam Mühlhäuser ist ihre erste Pfarrstelle und „dieses gerade hier in Rotenberg ein Geschenk Gottes.“ Von ihrem bisherigen Wohnort in Gablenberg hatte sie den Württemberg fest im Blick. Schon nach wenigen Wochen im Rotenberger Pfarrhaus fühlt sie sich „heimisch.“ Als älteste von sechs Geschwistern ist sie auf dem elterlichen Bauernhof in Schlat bei Göppingen aufgewachsen. „Ich bin mit der Landwirtschaft verwurzelt, liebe es, dass die Menschen im Ort füreinander da sind, und dass doch das Leben sowie das kulturelle Angebot in der Stadt nah sind“, sagt sie.

Gegebenheiten, die sie im Schatten der Grabkapelle auch genießt. Nach einem Jahr Vorpraktikum mit behinderten Kindern in Jerusalem, begann sie ihr Studium „mit Leidenschaft“ in Tübingen, sammelte weitere theologische Erfahrungen in Jerusalem und in Bonn, bevor sie ihre Prüfungen in Tübingen ablegte. Das Vikariat machte sie in Schlierbach, sattelte an der Uniklinik in San Francisco eine Seelsorgeausbildung drauf und betreute die vergangenen 3,5 Jahre verschiedene Gruppen am Treffpunkt Senior. „Eine spannende Bildungsarbeit mit Generationen verbindenden Projekten, Kinderbetreuung sowie der Begleitung einer Trauergruppe.“

Der Wunsch nach einer eigenen Pfarrgemeinde blieb jedoch. „Ich bin Pfarrerin mit Leib und Seele, liebe es Gottesdienste zu halten und sehe meine Aufgabe in der Seelsorge“, sagt sie mit herzlichem, alle gewinnendem Lachen. Man merkt ihr an, dass sie fest im Glauben verankert ist, mit beiden Beinen sicher auf dem Boden steht, ihr die schwäbische Heimat zwar wichtig ist, aber dass sie weit über den Tellerrand hinausschaut. Ihr Interesse gehört der Geschichte und Kultur. Wenn es die Zeit erlaubt, besucht sie klassische Konzerte oder sie musiziert selbst. „Zudem freue ich mich im herrlichen Pfarrgarten zu arbeiten“, sagt die sympathische Pfarrerin, die im Rahmen ihrer 50-Prozent-Stelle auch seelsorgerische Tätigkeiten in Untertürkheim übernehmen wird.

Am Sonntag, 2. Dezember, wird Dekan Gustav-Adolf Dinkelaker sie in der Rotenberger Dorfkirche in ihr Amt einsetzen. Die Gottesdienst beginnt um 11 Uhr , anschließend ist ein Stehempfang geplant.

"Du stellst meine Füße auf weiten Raum"

6.12.2007 Stutgarter Wochenblatt

Psalm 31,9 nimmt Mirjam Mühlhäuser, neue Pfarrerin in Rotenberg, als Lebensmotto - Die 34-Jährige möchte Brücken bauen

"Es sei doch viel besser, Pfarrer in Rotenberg zu sein als in Stuttgart König!", wurde bei der Investitur von Mirjam Mühlhäuser zitiert. "Und so fühlt sich"s auch an!", sagt die 34-Jährige und strahlt. Mirjam Mühlhäuser ist die neue Pfarrerin in Rotenberg - und die erste Frau in dieser Position. "Ich bin absolut herzlich empfangen worden!" freut sie sich. Zugleich hat Mirjam Mühlhäuser viel vor: "Ich möchte Brücken schlagen zwischen den Menschen, auch zu denjenigen, die noch nicht in die Kirche kommen oder die im Altersheim leben und nicht kommen können."

ROTENBERG - Das Heilandsbrückle führt direkt von ihrem Wohnzimmer in den Garten.

Eine schönere Symbolik könnte es für das neue Zuhause von Mirjam Mühlhäuser im Rotenberger Pfarrhaus nicht geben. "Auch wenn der Name nicht vom Heiland dort oben stammt", erklärt sie und deutet zum Himmel, "sondern einer meiner Vorgänger hier im Pfarrhaus hieß Heiland und er hat das Brückle bauen lassen, damit er nicht immer übers Erdgeschoss in den Garten muss".

Auch Mirjam Mühlhäuser möchte Brücken bauen - zwischen den Menschen. "Ich sehe dies als die Aufgabe der Kirche an, möchte eine einladende Kirche mit einer offenen Tür anbieten."

Denn: "Kirche steht hier schon im Zentrum, alle packen mit an und unterstützen das Gemeindeleben. Aber in den Gottesdienst gehen nur wenige."

Dass die Menschen und die Gemeinschaft in Rotenberg besonders sind, hat Mirjam Mühlhäuser schnell gewusst. "Es war Liebe auf den ersten Blick, als ich wusste, dass die Stelle frei wird!" Von ihrem bisherigen Zuhause im Stuttgarter Osten hat sie steht den Rotenberg im Blick gehabt.

Der enge Zusammenhalt der Bürger untereinander und gleichzeitig der weite Blick über Stuttgart machen Rotenberg für Mirjam Mühlhäuser so einmalig. "Ich bin gestern gleich von einem kleinen Mädchen auf der Straße angesprochen worden, die sagte: Jetzt bist du unsere neue Pfarrerin! Das gibt"s sonst selten."

Festen Stand zu haben, verwurzelt zu sein und sich gleichzeitig zu öffnen, ist der Lebensweg der jungen Frau. "Wenn es eine Überschrift für mein Leben geben sollte, wäre sie Psalm 39,1: Du stellst meine Füße auf weiten Raum."

Aus der eigenen Sicherheit und Geborgenheit heraus offen für Neues und neue Menschen zu sein, liegt Mirjam Mühlhäuser am Herzen. Deshalb möchte sie sich besonders um die Menschen kümmern, "die nicht so im Blickfeld stehen". Eine ihrer neuen Aufgaben ist außer den Gottesdiensten in der Rotenberger Dorfkirche die Seelsorge beispielsweise im Paul-Collmer-Heim in Luginsland. "Das ist mir auch sehr wichtig - unter anderem deshalb bin ich Pfarrerin geworden." Aufgewachsen als ältestes von sechs Geschwistern ist Mirjam Mühlhäuser in Schlat nahe Göppingen. Ihr Vater ist früh und plötzlich gestorben - "da war ich 17 Jahre alt und es war ein schwere Zeit!" Damals habe sie erfahren, "wie einen der Glaube trägt und stark macht". "Ich habe Gott als liebevolles, lebensförderndes Gegenüber gesehen, das das menschliche übersteigt." Während ihrer Schulzeit hat sich Mirjam Mühlhäuser in der Jugendarbeit ihrer Heimatgemeinde engagiert, im Posaunenchor und in der Evangelischen Schülerarbeit. "Trotzdem kamen auch nochmal Zweifel. Es war die Zeit des Ersten Golfkriegs und ich bin nochmal ausgestiegen." Zwei Jahre lang hatte sie mit Kirche nichts am Hut - "aber es war eine wertvolle Erfahrung, die mich auf dem Weg hierhin bestärkt hat", reflektiert die offene und herzliche junge Frau.

Nach dem Abitur machte Mirjam Mühlhäuser ihr kirchliches Vorpraktikum ein Jahr in einem Heim für behinderte Kinder in Jerusalem. "Diese Kinder lehrten mich, noch einmal neu zu überdenken, was im Leben wirklich zählt und mich an dem Gott zu freuen, der gerade das Schwache erwählt." Studiert hat sie in Tübingen, in der Dormitioabtei in Jerusalem und in Bonn. Anschließend genoss sie ein Jahr lang eine Seelsorgeausbildung an der Uniklinik von San Francisco. Ihr Vikariat absolvierte sie in Schlierbach. Zuletzt hat sie dreieinhalb Jahre in Stuttgart am Treffpunkt Senior gearbeitet, einer Einrichtung der Evangelischen Akademie Bad Boll und der Stadt Stuttgart. Gleichzeitig hat sie ihre Seelsorgeausbildung weiter ausgebaut und die Prüfung zur Supervisorin bestanden. Darin möchte sich Mirjam Mühlhäuser auch ihr zweites Standbein aufbauen. Aber zunächst freut sie sich sehr auf die neuen Aufgaben und Begegnungen mit den Menschen der 451 zählende Gemeinde in Rotenberg - "und ich hoffe, dass die Kirche künftig wenigstens halb so voll ist wie vergangenen Sonntag bei meiner Investitur". tb

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