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Auschnitte aus dem zweiten Buch von Regine Haug:
"Den Schwaben in die Maultasche geschaut"
Anfang November ist das zweite Buch der Untertürkheimerin
aus der Lindenschulstraße 8 erschienen.
Hier einige Ausschnitte aus dem neuem Buch direkt von der Autorin
Von Bielefeld nach Stuttgart über Moskau, wie
das?
Ich lernte meinen Schwaben 1973 auf einer Mittelasienreise kennen.
Sie führte mich via Berlin, Moskau, Taschkent, Samarkand nach Buchara.
Der Redakteur des Südwest-Rundfunks Roland Haug machte mich neugierig
und ich ihn. Er sprach fließend russisch und hatte damit schon
viele Pluspunkte gesammelt.
Von schwäbischer Mundart, rätselhaftem Wesen, schwäbischer
Mentalität oder hintersinnig-humorvollen Betrachtungen habe ich
zu Beginn unserer Freundschaft nicht viel mitbekommen. Mein Schwabe
sprach hochdeutsch mit kleinen Verfärbungen.
Baden-Württemberg wurde meine zweite Heimat
Feinsinnige Unterschiede im schwäbischen Sprachgebrauch lernte
ich hautnah 1975 kennen, als ich freischaffende Journalistin bei der
Untertürkheimer und Cannstatter Zeitung wurde. Meine Schwäbisch-Kenntnisse
verbesserte ich ständig bei Interviews mit den unterschiedlichsten
Personen der schwäbischen Gesellschaft. Ich lernte ihre Dialekte,
ihre Traditionen und Vorlieben kennen. Sie wurden mir immer sympathischer,
ihre Mentalität aber habe ich bis heute noch nicht erfasst. Dagegen
hat mich ihre Geschäftstüchtigkeit, ihr Fleiß, ihr Humor
und eine gewisse Selbstironie fasziniert.
In meinem neuen Buch habe ich versucht mit den Schwabenklischees
aufzuräumen und Vorurteile zu entkräften. Für mich sind
die Schwaben zum liebenswerten, exotischen Beobachtungsobjekt geworden.
Nach 33 Jahren im Schwabenland wollte ich als integrierte Schwäbin
einmal zusammenfassend über meine außergewöhnlichen Mitbürger
berichten.
27.10.2006 - Regine Haug
Regine Haug, "Den Schwaben in die Maultasche geschaut"
, November 2006, 14,80 EUR, Hardcover,
Edition svoboda Stuttgart, 96 Seiten
Titelbild: Simon Dittrich, Illustrationen: Eberhard Hahn
MaroDruck Augsburg - ISBN-10:3-00019940-3 |
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Stuttgarter Wochenblatt 23.11.2006 Sie
schaut den Schwaben in die Maultasche
Regine Haug hat nach der "Begleiterin"
ihr zweites Buch veröffentlicht
"Die Schwaben sind immer noch der rätselhafteste Stamm",
meint Regine Haug. Das sagt die gebürtige Bielefelderin, obwohl sie
schon seit 33 Jahren mit einem Schwaben, Roland Haug, verheiratet ist
und in Untertürkheim lebt. Jetzt hat sie ihr zweites Buch geschrieben,
Titel: "Den Schwaben in die Maultasche geschaut".
UNTERTÜRKHEIM - "Die Schwaben sind schwer einzuschätzen. Man
glaubt, man kennt sie, aber dann haben sie immer wieder neue Facetten.
Doch wenn sie einen mal ins Herz geschlossen haben, kann man sich hundertprozentig
auf sie verlassen." Echte Zuneigung klingt aus den Worten der "Rei"gschmeckten".
"Da lag es auf der Hand, dass ich mich in meinem zweiten Buch den Schwaben
widme", sagt Regine Haug, die mit ihrem Mann Jahre lang im Ausland lebte
und in ihrem ersten Buch "Die Begleiterin" zunächst diese Erfahrungen
verarbeitete. Im Ländle hat Regine Haug die Menschen bei ihrer Arbeit
als Krankenschwester, als Lokalreporterin in Untertürkheim, als Kunstliebhaberin
und Gründerin der "Galerie im Café" studieren können
- und lieben gelernt. "Die Schwaben haben es immer gut mit mir gemeint",
sagt Regine Haug und strahlt über das ganze Gesicht.
In ihrem neuen Buch "Den Schwaben in die Maultasche geschaut" will
Regine Haug mit Klischees und Vorurteilen über die Schwaben aufräumen.
Schließlich fühle sie sich ihrer zweiten Heimat so sehr verbunden,
"dass ich mit Haut und Haaren Schwäbin geworden bin", schreibt
sie. Liebevoll und in persönlichem Plauderton erzählt sie
von ihren Erlebnissen und Eindrücken als Zugereiste. Die Schwaben
werden sich sicherlich wieder erkennen - dann teils erschrocken sein,
dass ihr Charakter so entblößt wird, gleichzeitig werden
sie über sich selbst schmunzeln können. Regine Haug porträtiert
in ihren 30 kurzen Kapiteln die Schwaben auf liebevolle Art und Weise,
oft mit einem knitzen Unterton. Wie Mosaiksteine fügen sich die
Anekdoten, die Interviews mit schwäbischer Prominenz wie Walter
Schultheiß, Trudel Wulle, Dietz-Werner Steck und Eleonore Lindenberg,
der Sachverwalterin von Thaddäus Troll, sowie die Geschichten über
schwäbische Erfindungen zu einem Ganzen zusammen. Wie in ihrem
ersten Buch bestechen Regine Haugs Beschreibungen durch exzellente Beobachtungsgabe.
Trotz allem bleiben ihr die Schwaben bis heute oft rätselhaft.
"Chamäleonartig können sie ihr Verhalten ändern." Auf
den ersten Blick, bei ersten Begegnungen seien die Schwaben häufig
verschlossen, distanziert, oft sogar bruddelig.
"Dabei sind sie richtige Gruppenmenschen", hat Regine Haug herausgefunden.
"In Vereinen, bei Jahrgangstreffen, in der Besenwirtschaft blühen
die Schwaben erst richtig auf. Da übernehmen sie dann auch im Ehrenamt
diverse Posten - für die Gemeinschaft!" Versetzt sind die Texte
mit Reimen "Untertürkheimer Sternschnuppen" - der zweiten Leidenschaft
neben dem Schreiben von Regine Haug - sowie Karikaturen von Eberhard
Hahn. Den Titel des Buchs ziert eine Zeichnung von Künstler Simon
Dittrich. Es zeigt die Dichter Mörike und Schiller im Zwiegespräch.
"Zwar sind sich die beiden nie begegnet, aber sie sind für mich
beide so typische Schwaben", erklärt Regine Haug die Auswahl. Auch
die altertümliche Schrift sei bewusst ausgewählt. "Da steckt
alles von den Schwaben drin, vom Pietismus bis zur Weltläufigkeit,
sie sind Tüftler, Denker, Erfinder und Entwickler", schwärmt
Regine Haug. Aus ihren Worten spricht die pure Begeisterung für
die Schwaben - wie aus ihrem Buch. tb
Regine Haug wird ihr neues Buch am Freitag,
8. Dezember, 19.30 Uhr,
in der Stadtteilbücherei Untertürkheim, Strümpfelbacher
Straße 45, vorstellen.
Die Buchlesung wird organisiert von der Buchhandlung Roth und Eberhard
Hahn vom Bürgerverein Untertürkheim. Zudem ist es für
12,80 Euro bei ihr selbst zu erwerben, Lindenschulstraße 8, in
Untertürkheim.
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"Ich bin neugierig und stürze mich auf alles"
Stuttgarter Wochenblatt 15.9.2005 Regine
Haug erzählt in ihrem ersten Buch aus dem Leben als Korrespondenten-Gattin
Die drei Ks - Küche, Kinder, Kirche - sind nicht ihr
Ding. "Ich wollte nie die Nebenrolle spielen. Von kochen und Blumengießen
kann man auch nicht leben", erklärt Regine Haug energisch. Zwar
hat sie ihren Mann Roland, langjähriger ARD-Hörfunk-Korrespondent
in Südafrika, Ägypten und Russland, begleitet. Still gesessen
und zu Hause auf ihn gewartet, hat Regine Haug aber nicht.
UNTERTÜRKHEIM - Das wäre der temperamentvollen Frau gar nicht
gelegen. "Ich hatte immer einen Job, ich wollte Partnerin sein",
sagt die 67-Jährige.
So war es selbstverständlich, dass sie sich in den 1970er Jahre,
als sie Roland Haug kennen und lieben lernte, zuerst einen Job in Stuttgart
suchte, bevor sie von Detmold zu ihm zog.
Regine Haug arbeitete als medizinisch-technische Assistentin, zuvor
als Schauspielerin, später als Journalistin. Stets ging sie ihren
eigenen Weg, dennoch hielt sie ihrem Mann den Rücken frei.
Bis heute da ihr Mann im Ruhestand ist und Zuhause Bücher schreibt.
"Ich habe ihm aber gleich gesagt: Dass um 12 Uhr das Mittagessen
auf dem Tisch steht, kannst du nicht erwarten", sagt Regine Haug
energisch. Dann lacht sie. "Schließlich hatte ich immer den
ganzen Tag Zeit für mich - das sollte sich nicht ändern."
Sie war es gewohnt, stets auf Achse zu sein - "ich bin eine Reisetante
und einen Korrespondenten sehen Sie nie", erklärt sie und
ihre Augen funkeln verschmitzt. Doch Regine Haug wusste sich alleine
die Zeit zu vertreiben. Als Kunstliebhaberin und Kunstkennerin "stürzte
ich mich in Afrika erst mal auf die Auktionen".
Sie lernte "fluently english", ging auf Leute zu, traf Frauen
vom Lions-Club, die sie mit in ein Lepradorf nahmen - "eines der
beeindruckendsten Erlebnisse". "Andere Korrespondentenfrauen
bekamen Depressionen. Für mich war es eine Herausforderung, in
einem fremden Land zu sein." Wie ein Schwamm saugte sie alles in
sich auf. "Ich bin ein Typ, der neugierig ist, hinterfragt, gucken
will, sich auf alles stürzt", beschreibt sie sich selbst.
Und dabei geht es meistens turbulent zu.
In ihrem ersten Buch "Die Begleiterin" beschreibt Regine
Haug die Zeit im Ausland. Schlaglichtartig folgt eine Szene der nächsten.
Der Text beruht hauptsächlich auf ihren Tagebuchaufzeichnungen,
"die ich zufällig wiedergefunden habe, da kam alles wieder
hoch".
Der Titel entstand in Anlehnung an ihr Visum, in dem sie als "Begleiterin
ihres Ehemannes" einreisen durfte.
Typische Aufgaben einer Hausfrau und Korrespondentengattin übernahm
Regine Haug auch, suchte eine Wohnung, richtete sie ein, kaufte ein
und kochte. Mit einem Augenzwinkern beschreibt sie in ihrem Buch alltägliche
Herausforderungen, wie sie von einem Gärtner reingelegt wurde,
Wachhunde züchtete und in Russland ewig in langen Schlangen vor
Lebensmittelmärkten stehen musste.
Doch die erfindungsreiche Frau wusste sich stets zu helfen. "Die
Begleiterin muss selbstständig umtriebig agieren, sonst wäre
sie in Moskau todunglücklich, wie so viele andere westliche Frauen."
Hautnah erlebte sie auf der Straße mit, wie die Ära Gorbatschow
zu Ende ging und die von Jelzin begann. Die politisch interessierte
Frau erinnert sich an den Umbruch in Russland, das Ende des Kalten Krieges
Anfang der 1990er Jahre.
Durch die Arbeit und die Position ihre Mannes hatte Regine Haug auch
die Gelegenheit zu spannenden Begegnungen mit berühmten Persönlichkeiten.
Sie war auf der Hochzeitsfeier von Mswati III. in Swaziland, sah bei
einer Konferenz Fidel Castro und Gaddafi und lernte den Friedensnobelpreisträger
und Ägyptischen Staatspräsidenten Mohammed Anwar kennen.
Wenn Regine Haug in ihrer lebhaften und liebenswürdigen Art erzählt,
könnte man ihr stundenlang zuhören - und sie hat sicherlich
noch mehr Geschichten auf Lager als die, die sie in ihrem ersten Buch
veröffentlich hat. Allein in den 37 Bücherkisten, mit denen
das Paar 1994 zurück nach Stuttgart kehrt, und hinter den unzähligen
Bildern, die die Kunstsammlerin in ihrer Untertürkheimer Wohnung
hängen hat, schlummert eine neue Geschichte.tb
Regine Haug liest am Mittwoch, 21. September 2005,
aus ihrem Buch vor. Beginn ist um 19.30 Uhr in der Buchhandlung Roth
in Untertürkheim.
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Regine Haug las aus ihrem Buch
"Die Begleiterin"
aus Treffpunkt 5.10.2005
Viel Applaus für das Erstlingswerk
UNTERTÜRKHEIM - Das hatte sich Untertürkheims frischgebackene
Autorin Regine Haug nicht träumen lassen: als die 67-Jährige
jetzt aus ihrem Erstlingswerk "Die Begleiterin - Erlebnisse einer
Korrespondentenfrau" las, war das Publikumsinteresse überwältigend.
Die Buchhandlung Roth, Ort der Veranstaltung, konnte die mehr als hundert
Besucher nur mit Mühe fassen. Zusätzliche Stühle wurden
herangeschafft, und viele Gäste mussten mit einem Sitzplatz auf
der Treppe vorlieb nehmen.
Einen besseren Start hätte sich die Autorin kaum wünschen
können. Regine Haug, die mit dem ARD-Hör-funkkorrespondenten
und ehemaligen Hörfunkchef des Südwestrundfunks (SWR) Roland
Haug verheiratet ist, schildert in ihrem Buch "Die Begleiterin"
ihre Erlebnisse als eben jene Korrespondentenfrau. Ganz anders als ihr
Ehemann, der seine Erfahrungen, Betrachtungen und Analysen in politischen
Werken wie "Putins Welt" niederschreibt, richtet Regine Haug
ihr Augenmerk als Frau an seiner Seite vorwiegend auf den Alltag im
jeweils bereisten Land. Mehrere Jahre verbrachte das Ehepaar in Südafrika,
später folgte Ägypten und schließlich Russland, wo die
Haugs dreieinhalb Jahre bis 1994 verbrachten.
Glückwünsche erhielt Regine Haug (Mitte) vom Inhaberehepaar
der Buchhandlung Roth, Dagmar und Werner Roth. Foto: Herbrich-Fischer
"Moskau war unsere wichtigste Station; hier haben wir den Untergang
einer Weltmacht hautnah miterlebt", berichtet die Begleiterin,
um dann das Publikum mit Kostproben aus ihrem Erstlingswerk zu unterhalten.
Auf spannende und besonders humorvolle Weise gelang ihr dies, und die
begeisterten Zuhörer erlebten einen äußerst heiteren
Abend. Sympathischerweise erzählte die Autorin viel Persönliches,
was sie ihren Zuhörern näher brachte. Vorwiegend heitere Episoden
hatte sich Regine Haug für ihre erste Lesung ausgesucht. Zu den
ernsten Themen zählte der Oktoberputsch im Jahr 1993, als Präsident
Boris Jelzin im Kreml herrschte und das Parlament aufgelöst wurde.
Das Volk demonstrierte; Dumaabgeordnete und andere Vertreter der kommunistischen
Opposition hatten das 'Weiße Haus" in Moskau besetzt; Panzer
fuhren auf. Mitten drin im Geschehen befand sich die Begleiterin.
Ihre Eindrücke von diesem geschichtsträchtigen Tag hat sie
abends sogleich in ihr Tagebuch geschrieben, wo sie auch alle anderen
Erlebnisse festgehalten hat. Der glückliche Umstand, daß
sie diese längst vergessenen Aufzeichnungen im vergangenen Jahr
zufällig wiederfand, ermöglichte es Regine Haug, das Buch
zu schreiben. Nach dem Motto 'andere Länder, andere Sitten"
nimmt sie ihre Leser mit in fremde Welten, die sie sich selbst und meist
auf eigene Faust Schritt für Schritt mutig und ohne Scheuklappen
erobert hat. Denn den Alltag musste sie überwiegend allein meistern,
weil "mein Korrespondent", wie sie ihren Mann bezeichnet,
stets beruflich eingespannt war. Mit ihrer Offenheit für alles
Neue und ihrer scharfsinnigen Beobachtungsgabe ist der Begleiterin ein
unterhaltsames, zugleich politisch und gesellschaftlich aufschlussreiches
Buch gelungen, das obendrein auch noch spannend ist. So spannend, dass
die Unterzeichnerin nicht umhin konnte, es neulich nachts an einem Stück
durchzulesen.
Ingrid Herbrich-Fischer
Info: "Die Begleiterin - Erlebnisse einer Korrespondentenfrau"
von Regine Haug: 130 Seiten; 14,80 Euro. Erhältlich in der Buchhandlung
Roth |
Andere werden depressiv - sie nicht!
Regine Haug: "Die Begleiterin - Erlebnisse einer Korrespondentenfrau"
UNTERTÜRKHEIM
- "Andere bekamen Depressionen, für mich war es eine Herausforderung,
in einem fremden Land zu sein." Die Untertürkheimerin Regine
Haug hat an der Seite ihres Mannes Roland, Ex-ARD-Korrespondent, zehn
Jahre lang im Ausland gelebt.
Über ihre spannenden Erlebnisse in Südafrika, Ägypten
und in Russland plant die 66-Jährige jetzt ein Buch "Die Begleiterin
- Erlebnisse einer Korrespondentenfrau" zu veröffentlichen.
Flexibel war Regine Haug schon immer: Andere haben nur einen Beruf,
sie hat unter anderem als Schauspielerin, Drogistin und Journalistin
gearbeitet.
Nach Stuttgart kam die heute 66-Jährige der Liebe wegen: Auf einer
Russlandreise lernte sie 1973 den Mann kennen, „der mein Leben
radikal verändern sollte", den außenpolitischen Kommentator
und Redakteur beim Süddeutschen Rundfunk, Roland Haug. Beide verband
von Anfang an die Reiselust und das Interesse an fremden Ländern,
besonders Russland. 1981 schickte der Süddeutsche Rundfunk Roland
Haug für fünf Jahre als Auslandskorrespondenten nach Südafrika.
Für Regine Haug beginnt damit die Zeit in ihrer neuen Rolle als
„Begleiterin ihres Ehemannes, die den Korrespondenten zu entlasten
hat, also typische Aufgaben einer Hausfrau erledigt Wohnung einrichten,
einkaufen, kochen und so weiter“ – so steht es im Visum.
Regine Haug hat nicht vor, sich mit der Rolle des Heimchens am Herd
zufrieden zu geben. „Der Korrespondent“ verbringt schließlich
die meiste Zeit im ARD-Büro. So geht sie auf eigene Faust auf Entdeckungsreise,
knüpft Kontakte in der Kunstszene, züchtet Hunde und besucht
Auktionshäuser. Ihre Gefühle sind zwiespältig: „Die
Schönheit des Landes war faszinierend, die Apartheid auf der anderen
Seite gefiel uns gar nicht.“ Beeindruckendes und Skurriles erlebt
Regine Haug: Mit ihrem Mann nimmt sie an der Hochzeitsfeier von Mswati
III. in Swaziland teil. Weil sie nicht standesgemäß gekleidet
ist, wird sie von Polizisten abgeführt, schafft es dann aber, sich
bei einer afrikanischen Prinzessin ein festliches Kleid zu leihen, und
dennoch an der Feier teilzunehmen.
Noch aufregender als die Zeit in Südafrika und das kurze Zwischenspiel
in Ägypten ist dann in den 90er Jahren der dreijährige Aufenthalt
in Russland mit ihrem Mann, der als ARD-Korrespondent in Moskau arbeitet.
Hier gilt für Regine Haug das gleiche wie in Südafrika: „Die
Begleiterin muss umtriebig selbständig agieren, sonst wäre
sie in Moskau todunglücklich, wie so viele andere westliche Damen.“
Russisch lernt sie „auf der Straße“, bei ihren Besuchen
auf Märkten und beim Schlange stehen vor Geschäften, das „zu
den täglichen Herausforderungen im russischen Leben gehört.“
Kontaktfreudig wie sie ist, knüpft sie Freundschaften mit Russen
und unternimmt Reisen in dem riesigen Reich.
Bald überschlagen sich die politischen Ereignisse: Während
ihr Mann Tag und Nacht im Sender ist, erlebt Regine Haug auf der Straße
den Untergang der Sowjetunion hautnah mit. Heute lebt das Ehepaar Haug
wieder in Untertürkheim. Als Regine Haug jedoch im vergangenen
Jahr ihre Russland-Tagebücher wiederentdeckte, „stand mir
die Stadt Moskau mit ihren Schönheiten, Grausamkeiten und dramatischen
Umbrüchen wieder lebhaft vor Augen“. Inspiriert durch ihren
Mann, der gerade sein Buch „Putins Welt – Russland auf dem
Weg nach Westen“ herausgegeben hatte, beschloss sie, ihre Erlebnisse
als „Begleiterin“ zu Papier zu bringen. Das Manuskript ist
fertig jetzt beginnt für Regine Haug die Suche nach einem Verlag.
- car - Stuttgarter Wochenblatt vom 02.12.2004
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Untertürkheimer Zeitung vom 13.7.2005
Als "Begleiterin" Weltgeschichte hautnah erlebt
Untertürkheim:
Regine Haug beschreibt in ihrem neuen Buch den Alltag als Frau eines
ARD-Korrespondenten
(mk) - Den Titel
ihres Buches hat Regine Haug ihrem Visum für Südafrika entliehen.
Als "Begleiterin ihres Ehemanns" bekam sie 1976 eine Einreisegenehmigung.
Als Frau des Hörfunkkorrespondenten Roland Haug erlebte sie nicht
nur in Afrika Weltgeschichte hautnah mit. Die Zeitzeugin berichtet
auch vom Fall der Weltmacht Russland."
Die einen stehen im Dunkeln, die anderen im Licht", beschreibt
die Untertürkheimerin lachend das Leben einer Korrespondentengattin.
Während ihr Mann, Hörfunk-Auslandsberichterstatter Roland
Haug, von einem Schauplatz zum anderen hetzen musste, und als Korrespondent
oft im Scheinwerferlicht stand, hielt sie ihm den Rücken frei.
"Doch nur Hausfrau wollte ich nie sein", sagt die quirrlige
Untertürkheimerin. Kontaktfreudig und aufgeschlossen wie es dem
Naturell der Bielefelderin entspricht, eroberte sie als Korrespondentengattin
die fremden Welten und erlebte Weltgeschichte zwar im Schatten ihres
Mannes, aber dennoch in der ersten Reihe. "Vielleicht sogar direkter,
da ich den Alltag der Bürger teilte", meint sie.
Begegnungen mit Staatschefs, Königen und Künstlern waren
sicherlich Höhepunkte. In ihrem Buch beschreibt sie aber auch
Alltags-Episoden, die das spannende Leben in der Fremde widerspiegeln.
Die aufregendste Zeit erlebte die Untertürkheimerin sicherlich
Anfang der Neunziger Jahre in Moskau. Gorbatschow war an der Macht,
doch das große Reich zerfiel, Roland und Regine Haug erlebten
den Untergang der Weltmacht UdSSR hautnah mit: Der Putschversuch gegen
Gorbatschow, die Barrikadenbelagerung ums "Weiße Haus",
einfahrende Panzertruppen und Jelzin, der als Radikalreformer das
Volk für sich gewinnt und die Aufständischen zum Rückzug
bewegt.
"Aufregende Tage, die ich als Augenzeugin und Fotografin festgehalten
und in meinen Tagebüchern dokumentiert habe", erzählt
Haug. Einige der Episoden hat die Untertürkheimerin, die sich
heute als Kulturberichterstatterin und Kulturkennerin einen Namen
gemacht hat, in ihrem lesenswerten Buch zusammengetragen.
Das Buch "Die Begleiterin": Vom Kap
nach Kairo, vom Nil an die Moskwa. Erlebnisse einer Korrespondentenfrau,
ISBN 3-00-016296-8, 14,80 EUR kann bezogen werden in der Buchhandlung
Roth am Bahnhof Untertürkheim.
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Regine Haug bei der Ausstellung der Werke von Burghard Hüdig
am 19. November 2002
im Stuttgarter im Haus der Abgeordneten mit Ministerpräsident Teufel |