(ale) – An Bahnhöfen, Bundesstraßen oder in Innenstädten strahlt sie die Passanten an: Sonja Beck ist das neue Gesicht des Württemberger Weins.
Die Aufsichtsratsvorsitzende der Weinmanufaktur Untertürkheim steht Modell für die neue Werbekampagne der Wein- gärtnergenossenschaften Württemberg (WWG). „Es ist schon ein komisches Gefühl, sich überall zu sehen“, gesteht die Wengerterin. Dennoch „ist man auch ein wenig Stolz.“ In den vergangenen Tagen wird sie ständig angesprochen, erfährt immer wieder, an welchen Stellen sie überall zu sehen ist. Kein Wunder, schließlich hängen 1000 der riesigen Plakate in ganz Baden-Württemberg. Vier verschiedene Motive wurden ausgewählt. Eines davon ist die Untertürkheimerin. Einsam sitzt sie auf einer alten Weinbergtreppe. „Es sind die Stäffele vom Kelterplatz zumMönchberg“, verrät Beck.
Auf einer typischen Weinbergtreppe sitzt die Untertürkheimerin auf dem Plakat.
Im Slogan betont sie das Besondere am: Sein Chef ist eine Frau.
Mehr als drei Stunden hat das Foto-Shooting im Mai gedauert: Auch andere Motive wie das Zuckerhäusle oder Holzfasskeller in der Kelter wurden aufgenommen, letztendlich entschied man sich aber für die typischen Stäffele. Die Idee, die dahinter steckt, ist nicht ganz neu. Bereits vor einigen Jahren gab die Werbegemeinschaft der Württemberger Weingenossenschaften ein Buch mit verschiedenen Gesichtern von Mitgliedern der Genossenschaften heraus, auch Beck wurde berücksichtigt. „Nun haben sich die Macher wohl daran erinnert“, lacht die 40-Jährige. Und das nicht ohne Grund. Schließlich ist Beck nicht nur ein vollwertiges Mitglied der Weinmanufaktur, sondern fungiert gar in bedeutender Position. Bereits seit 2007 ist sie Aufsichtsratsvorsitzende. „Es ist schon etwas Außergewöhnliches in einem Männerberuf als Frau der Chef zu sein“, gibt sich Beck bescheiden. Schließlich ist sie wohl die einzige in ihrer Funktion in Deutschland. Gemäß dem Motto der Kampagne „Das schöne an meinem Wein“ kann der für jedes Motiv unterschiedliche Satz bei Beck daher nur lauten: „Sein Chef ist eine Frau“.
Den Slogan haben die Werbeexperten entwickelt, dennoch hat die Untertürkheimerin gefallen daran gefunden, „schließlich stimmt es.“ Bis Ende Oktober soll die Kampagne noch laufen. „Wir wollten unser Auftreten personifizieren. Die Menschen zeigen, die wirklich für den Weinbau stehen“, erklärt WWGVorstand Ulrich Breutner. Vier verschiedene Genossenschaftsmitglieder – zwei Frauen, zwei Männer – wurden ausgewählt. Auf 1000 Plakaten und in deutschlandweiten Magazinen in millionenfacher Auflage erscheinen die Motive. Mit Erfolg. Vor allem das Bild von Sonja Beck findet großen Anklang. Bei einer aktuellen Umfrage von einem der führenden Plakatvermarkter Deutschlands liegt das Motiv bei der Wahl zum Plakat des Monats in Führung (www.lebensmittelpraxis.de/Handel). Deshalb soll die Kampagne nun auch ausgebaut werden. „Wir werden im Frühjahr noch einmal eine Wiederholung machen“, sagt Breutner. „Kenner trinken Württemberger“ war gestern – Sonja Beck ist heute.