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ESZET - Schokolade - Produktion - Verpackung - Transport
Fabrikgebaeude alt
Fabrik in Untertürkheim um 1910
Fabrikgebäude heute
Fabrik in Untertürkheim 2009
1957

DVD des Stadtmuseums Stuttgart:
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Stuttgarts Schokoladenseiten -
die süße Stadtgeschichte entdecken

 


Gudrun Berger


Frau Berger erzählt von „ihrer“ Schokoladenfabrik. Gudrun Berger erzählt. Sie ist in Stuttgart geboren und ihre Familie besaß etwas, was alle Kinder gerne hätten: eine eigene Schokoladenfabrik! Es war die Eszet-Fabrik in Untertürkheim. Frau Bergers Mutter Elisabeth Staengel leitete viele Jahre den Betrieb.

ESZET Würfel

 

Die Eszet-Schokoladenwürfel mochte ich besonders gern. Meine Mutter bewahrte sie in einer Schachtel auf. Wenn ich Schokolade naschte, legte ich die weißen und blauen Würfel zurück in die Schachtel. Das war die bittere Schokolade. Nach einiger Zeit waren fast nur noch weiße und blaue Würfel übrig. Und meine Mutter wunderte sich, ob die Packung wohl falsch gemischt wurde!


 

Mein Großvater gründete 1857 unsere Schokoladenfabrik. Das war damals noch ein kleiner Betrieb, in dem Bonbons und Pralinen hergestellt wurden. Das Haus befand sich im Furtbachweg 8. Es wurde jedoch bald zu eng und unsere Fabrik zog in die Olgastraße in Stuttgart-Mitte.

Furtbachweg
LKW alt

 

So sah der erste LKW unserer Fabrik aus. Er ist noch mit dem Firmennamen „Staengel und Ziller“ beschriftet. Die Schokolade und das Kakaopulver lieferten die Fahrer in kleine Läden, Bäckereien und Cafés in Süddeutschland.

 

Als die Fabrik in der Olgastraße zu klein wurde, zog mein Großvater mit allen Maschinen, Mitarbeitern und Kakaosäcken nach Untertürkheim um. In dem großen Gebäude war nun Platz für eine große Schokoladenproduktion. Das Gebäude steht heute noch, und gleich nebenan hält die Stadtbahn an der Haltestelle „Eszet“.

Fabrik

Kakaosäcke

 

Im oberen Geschoss unserer Fabrik lagerte eine riesige Menge an Säcken. Darin befanden sich die Kakaobohnen. Mein Vater kaufte die Säcke in Bremen, denn dorthin wurden sie per Schiff geliefert. Auf den Säcken notierte mein Vater die Buchstaben S und Z.

 

Die Frauen auf dem Foto sortieren Kakaobohnen auf einem Fließband aus, bevor sie geröstet werden. Bei der Arbeit mussten Mützen aus Stoff getragen werden, damit kein Haar in die Schokolade kam!

Sortieren Bohnen
Garten Fabrik

 

Hinter der Fabrik in Untertürkheim gab es einen großen Hof und ein Gartengelände. Dort saßen die Männer und Frauen aus unserer Fabrik und streckten ihre Füße in die Sonne, wenn sie Pause hatten.

 

Auf dem Foto erkennt man eine Maschinenhalle mit großen Walzen. In ihnen wurde die Kakaomasse zerrieben und gepresst. Dabei wurde die Kakaobutter herausgedrückt.

Walzen

Conchen

 

Die Längsreibemaschinen waren sehr wichtig für die Schokoladenherstellung. In ihnen wurde die warme Schokoladenmasse bis zu drei Tage immer hin und her bewegt. Die Schokolade erhielt dadurch ihren zarten Schmelz. Diese Maschinen nennt man auch Conchen.

 

Auf diesem Foto sieht man große Behälter. Aus ihnen floss die warme Schokoladenmasse in Formen aus Metall. Dann wurde alles ordentlich gerüttelt, damit auch kleinste Luftbläschen aus der Schokolade entwichen. Sobald die Masse abgekühlt war, klopfte eine andere Maschine sie aus der Form.

Eintafelanlage

Verpacken Tafeln

 

Die Frauen verpackten an Maschinen die Schokoladentafeln in Folie und Papier. Anschließend wurden sie in kleine Kartons gestapelt.Alt
Alte Verpackung um 1920

 

Meine Mutter fuhr einen Mercedes 300 mit dem Kennzeichen S-Z 1. Die Autofabrik war ja gleich gegenüber in Untertürkheim.

Mercedes 1957
Verladen LKW

 

Die Garagen für die LKW befanden sich im hinteren Hof unserer Fabrik. Dort wurden sie auch mit den fertig verpackten Kakao und Schokoladenpaketen bestückt.

Transporter Eszet
Mit diesen Fahrzeugen wurde die Schokolade in den 1960er Jahren zu den Händlern gebracht.

Bilder und Texte: DVD des Stadtmuseums Stuttgart - Stuttgarts Schokoladenseiten – die süsse Stadtgeschichte entdecken - FOTOS: Nachlass ESZET - Baden-württembergisches Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg in Stuttgart-Hohenheim

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