UNTERTüRKHEIMER ZEITUNG 31.10.2011: Ernestina Lendic stellt im Familienzentrum erstmals ihre Werke aus
(mk) - Im Familienzentrum in der
Mäulenstraße gab es am Donnerstagabend eine Premiere: Seit ihrer
Kindheit malt und gestaltet Ernest
Lendic Kunstwerke - bisher für sich in ihrem Untertürkheimer
Kämmerlein. Jetzt stellt sie ihre Bilder erstmals in der Öffentlichkeit
aus. In ihren Werken - sehenswerte Kombinationen aus Gemälden und
Gipsfiguren - lässt die temperamentvolle Künstlerin Menschen
-
meistens Paare - tanzen.
Gelungene Premiere: Ernestina Lendic präsentiert mit einem rumänischen Straßenmusiker im Familienzentrum ihre Kunstwerke.
Foto: Kuhn
Natürlich klopfte Lendics Herz am
Donnerstagabend ein bisschen häufiger als gewohnt. Die Untertürkheimerin
wagt sich mit ihren
Kunstwerken erstmals an die Öffentlichkeit. Als ob sie für das im
Frühjahr eröffneten Familienzentrums geschaffen wurden,
hängen nun ihre Werke an den Wänden des beliebten Treffpunkts:
Collagen, in denen die Künstlerin Holzstücke oder andere Fundstücke
aus der Natur einbaut sowie die faszinierenden Kombinationen aus
Gemälden und Gipsskulpturen.
Auf dem „Tryptichon“, wie Harald
Lohse die drei länglichen Kunstwerke an der roten Wand bezeichnet,
lässt Lendic Figuren tanzen - eng umschlungen, in Bewegung,
in klassischer Formation, elegant. „Musik und Tanzen faszinieren
mich. Es geht um Leidenschaft, um Kultur und mich interessiert
das Zwischenmenschliche“, verrät Lendic.
Die „tanzenden“
Gipsskulpturen treten in einen Dialog mit den Balken und Strichen,
die die Umgebung bilden. Die gebürtige Kroatin hat bereits in
ihrer Kindheit und als Jugendliche gemalt. Bildende Kunst, Musik
und Tanz haben in ihrer Familie immer eine große Rolle gespielt.
„Ich habe offenbar ein paar Gene meiner Eltern und Großeltern
mitbekommen“, sagt die sympathische Mutter eines Sohnes
bescheiden.
Kreativität bestimmt ihr Leben. Beruflich nutzt sie dieses
Talent als Modeberaterin. Sie entwirft Schmuck und hat sich seit
sieben Jahren wieder konsequenter an die Staffelei gesetzt.
In das Familienzentrum hat sie Gemälde der vergangenen zehn Jahre
mitgebracht. Der Besucher hat damit die Chance, ihren Werdegang
zu verfolgen. Er merkt schnell, dass sich Lendic einen eigenen
Stil gesucht und auch erarbeitet hat. Malen und Zeichnen allein
genügt der mit so vielen Talenten gesegneten Künstlerin nicht.
Experimentierte sie vor zehn Jahren mit Collagen, fand sie
bald Gefallen an der formenden Arbeit mit Gips. Sie kombiniert
Skulpturen mit ihren Gemälden zu faszinierenden Tanzszenen,
die sowohl Ruhe als auch Dynamik ausstrahlen. Dazu passte auch die
musikalische Untermalung bei der Vernissage. Nachdem ihr
einige Musikstudenten in letzter Minute abgesagt hatten, hörte sie
in der S-Bahn einen Gitarre spielenden Straßenmusiker aus
Rumänien. Kurzerhand engagierte die Malerin den Musiker. Seine
mediterranen Titel machten in Einklang mit Lendics ausgestellten
Werken die Vernissage zu einem Erlebnis. Die Ausstellung „Art oft
Tina“ kann während der Öffnungszeiten des Familienzentrums
angeschaut werden.