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MITMENSCHEN HILDE STüHLINGER VON DER ERWIN-WARTH-STIFTUNG

Unermüdliche Kämpferin gegen Naturzerstörung

UZ 17.11.2014 - UNTERTüRKHEIM:
Vorsitzende der Stiftung ihres verstorbenen Mannes engagiert sich für Hilfsprojekte in Madagaskar

Weder die Reisestrapazen, noch die kurz zuvor überstandene Hüftoperation können Hilde Stühlinger bremsen, wenn sie einmal Feuer für ein Projekt gefangen hat. Die Vorsitzende der nach ihrem verstorbenen Mann benannten Erwin-Warth-Stiftung reiste mit Jörg Fingas nach Madagaskar. Gemeinsam wollen sie dort Pyrolyse-Öfen etablieren. In den einfachen Kochern kann mit pflanzlichen Abfällen wie Maiskolben oder Reisspelzen gekocht und damit der Abholzung entgegengewirkt werden. Ein Ziel, das die rührige Umweltschützerin seit Jahren verfolgt.

StühlingerStühlinger
Der Pyrolyse-Ofen im Einsatz: In entlegenen Dörfern in Madagaskar wurden die Bewohner von dem einfachen Gerät überzeugt. - Rechts: Trotz kurz vorher überstandener Operation besuchte Hilde Stühlinger den Süden Madagaskars, um Projekte der Erwin-Warth-Stiftung anzusehen.
Fotos: Warth-Stiftung

Von Mathias Kuhn

Ob bei Hitze im einfachen Dorf in Madagaskar oder bei Novembernieselwetter im Untertürkheimer Hof ihres Hauses: Hilde Stühlinger benötigt keine optimalen Bedingungen, um Menschen von einem Projekt zu überzeugen. Stühlingers Mann und sie gründeten 1996 die Ernst-Warth-Stiftung. Als deren Vorsitzende hegt sie das Vermächtnis ihres verstorbenen Mannes: den Schutz der Umwelt und Natur. Sowohl lokal als auch global ist die Untertürkheimer Stiftung - in erster Linie Stühlinger - aktiv. Jüngstes Kind ist das Pyrolyse-Ofen-Projekt in Madagaskar. Wegen anderer Vorhaben kommt die Untertürkheimerin seit Jahren auf die afrikanische Insel. „Bei jedem Besuch merke ich, dass noch mehr Bäume abgeholzt wurden“, sagt sie. Wut und Traurigkeit schwingen in ihrer Stimme. „Die ungelöste Energiefrage und der daraus resultierende Raubbau an den Wäldern sind die grundlegenden Probleme in Afrika“, ist sie sich mit Fingas einig. Seit Jahren versucht der Tübinger, der afrikanischen Bevölkerung zu helfen. „Die Menschen dort benötigen Brennmaterial. Holz ist für sie am günstigsten“, sagt Fingas. Mit der Ernst-Warth-Stiftung und anderen Unterstützern will der Gründer des Vereins „Gesellschaft zur Förderung der Umwelttechnologien“ die Spirale von dauernder Abholzung und daraus resultierender Erosion und Versteppung mit simplen Mittel durchbrechen. „Eine Schere, ein Hammer, ein Meißel und Blech reichen“, weiß er. Er hat es in anderen Staaten bewiesen. Mit diesen Werkzeugen haben Bewohner in Burkina Faso sich Pyrolyse-Öfen gebaut.

Der Vorteil dieser an Kocher erinnernden Öfen: In ihnen wird das Material nicht verbrannt und damit nur 20 Prozent der Energie genutzt. Stattdessen werden die pflanzlichen Rohstoffe bei hohen Temperaturen vergast und dieses Gas - rauchfrei - zum Kochen genutzt. Als Energiequelle dienen nicht Holzstücke, sondern pflanzliche „Abfälle“, die sonst nicht verwendet werden: Schilfpflanzen wie im Senegal, Reisspelzen, Maiskolben oder andere nachwachsende Rohstoffe bieten sich in Madagaskar an. Den Beweis dafür lieferten Fingas und Stühlinger vor wenigen Wochen vor Ort. Mit einem in Burkina Faso erzeugten Pyrolyse-Herd reisten sie in den Süden Madagaskars. „In den Orten führten wir den Ofen vor und sorgten für Begeisterung. Nachdem die Bewohner vom Kocher überzeugt waren, brachten sie sogar ein Hühnchen“, erzählt Stühlinger lachend. Mit zu Pellets gepressten Pflanzenresten kocht der Ofen mehrere Stunden, ohne zu rußen und ohne, dass die Nutzer Holz nachlegen müssen. Am Ende des Kochvorgangs bleibt Pflanzenkohle übrig. Sie dient als Grundlage für Terra Preta, mit der man ausgemergelte Anbauflächen fruchtbar machen und Kohlenstoff im Boden speichern kann. „Neben dem Pyrolyse-Vorhaben finanziert unsere Stiftung zudem den Bau eines Brunnens in Madagaskar mit, aber wir unterstützen auch Umweltschutz- und andere Projekte in Deutschland“, erzählt die Untertürkheimerin.

MITMENSCHEN: HILDE STüHLINGER, NATURSCHüTZERIN

Umtriebige Aktivistin im Einsatz für die Natur

UNTERTüRKHEIMER ZEITUNG 16.6.2012:
Im Namen der Stiftung ihres verstorbenen Mannes Erwin Warth engagiert sich die 75-Jährige weltweit für Umweltprojekte

Stühlinger
Hilde Stühlinger, die Vorsitzende der Erwin-Warth-Stiftung, benötigt für die
Infos über Vorhaben, die die Stiftung unterstützt, einen großen Tisch. Foto: Kuhn

Wer Hilde Stühlinger telefonisch erreichen will, benötigt mehrere Anläufe. Die agile 75-Jährige ist oft unterwegs - in Sachen Umwelt und Naturschutz. Vergangenen Freitag war sie auf Einladung des Bundesverbands Deutscher Stiftungen beim Bundespräsidenten in Berlin, am Dienstag startet sie zum Deutschen Stiftungstag nach Erfurt. 1996 gründeten ihr Mann und sie die Erwin-Warth-Stiftung. Als deren Vorsitzende bewahrt sie das Vermächtnis ihres Mannes und unterstützt weltweit Umweltprojekte.

Von Mathias Kuhn

Manchmal fällt es selbst Hilde Stühlinger schwer, alle Projekte, bei denen sie sich engagiert, gleichberechtigt vorzustellen. Sie benötigt einen langen Tisch, um alle Unterlagen auszubreiten: Ein Faltblatt der Akademie für Natur und Umweltschutz Baden-Württemberg über Zugvögel in heimischen Gärten liegt neben einem Entwicklungsprojekt in Madagaskar, Stühlinger verweist auf eine E-Mail, in dem sich ein Projektleiter für ihr Engagement bei einem Meeresschildkrötenprojekt in der Türkei bedankt, bietet eine „Gute Schokolade“-Tafel der Initiative Plant for the Planet-Foundation an und zeigt gleichzeitig auf die Pläne zur Renaturierung der Neckar- und Bottwarufer. „Im Laufe der vergangenen 16 Jahre haben sich die Kontakte ergeben. Ich bin eben gut vernetzt“, sagt die umtriebige Untertürkheimerin. Kurz vor dem Tod ihres Mann Erwin Warth hatte das Paar 1996 die „Erwin-Warth-Stiftung“ gegründet. „Uns lag der Einsatz für die Natur und Umwelt am Herzen.“ Ihr Mann war freischaffender Maler und Künstler und im Messebau tätig. Den Unternehmensgewinn steckte der Untertürkheimer in Gebäude sowie Geldanlagen. Sie sind der Grundstock für die Stiftung. Von den Zinsen und Mieterträgen kann die Stiftung, deren Vorsitzende Stühlinger ist, jedes Jahr einige Projekte unterstützen. „In der heutigen Niederzinsphase wird der Etat jedoch immer schmaler“, sagt Stühlinger, weswegen sie auf Spenden oder Zustiftungen hofft, um die Arbeit in gewohntem Maß fortführen zu können.

Dabei wird der Etat nicht mit dem Gießkannenprinzip verteilt. Stühlinger schaut sich die Projekte genau an, kommuniziert mit den Projektleitern, fliegt mit ihnen auch nach Madagaskar, auf die Philippinen, gründet den Backhausverein Mettingen mit und nimmt auch gegenüber Professoren an Universitäten kein Blatt vor den Mund. Wenn ihr etwas ungerecht erscheint, kann die Untertürkheimerin, die eigentlich eine rheinische Frohnatur ist, resolut werden. Ihr Einsatz gilt der Natur und der Umwelt. Madagaskar ist dabei eines ihrer absoluten Lieblingskinder. Mit Finanzspritzen unterstützt die Stiftung Entwicklungsprojekte auf der afrikanischen Insel. „Die Bildung der Kinder liegt mir sehr am Herzen“, sagt sie. Deswegen finanziert sie einen Teil eines Kinderbuches in Landessprache und setzt sich für Projekte ein, die den Bewohnern der Tropen und Subtropen mehr Selbstständigkeit garantieren und die Umwelt schonen. Durch Nutzung der Solarenergie, dem Einsatz von Speicheröfen oder Bioboules soll die Abholzung der Regenwälder eingedämmt werden. Dazu steht die Stuttgarterin mit etlichen Universitäten in Kontakt, besucht die Vorhaben, tauscht Informationen aus und dient auch als Kontaktknüpferin der Wissenschaftler miteinander.

Einladungen zum Deutschen Engagementpreis, bei dem Stühlinger zu den Nominierten gehört, oder die Verleihung des Klimaschutzpreises am vergangenen Freitag bei Bundespräsident Joachim Gauck, oder auch der Deutsche Stiftungstag am kommenden Mittwoch nutzt sie als wichtige Kontaktbörsen. Als Vorsitzende der Erwin-Warth-Stiftung ist Stühlinger auch Mitglied in verschiedenen Ausschüssen. Doch ihr Blick gilt auch lokalen Aufgaben. Sie half bei der Rettung des Mettinger Backhäusles mit, engagierte sich bei der Instandsetzung des gusseisernen Brunnens in Untertürkheim und übernimmt Verantwortung im Leonhard-Schmidt-Förderverein.

Erwin Warth-Stiftung

xQuelle: http://www.rp.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1207427/index.html

Rechtsnatur: Stiftung des bürgerlichen Rechts

Stiftungsbehörde: Regierungspräsidium Stuttgart 

Anschrift: Hilde Stühlinger - Württembergstr. 2 A - 70327 Stuttgart 

Stiftungssitz: Stuttgart

Land-/Stadtkreis: Stuttgart

Stiftungszweck

Der Zweck der Stiftung ist die Förderung des Umwelt-, Natur- und Tierschutzes. Dies soll insbesondere geschehen durch: Ausarbeitung und Umsetzung von Artenschutzprogrammen auf wissenschaftlichen Grundlagen, Ausarbeitung und Umsetzung von Naturschutzkonzepten auf wissenschaftlichen Grundlagen, eigene Übernahme von Biotopmanagement, eigene Durchführung von Ökotransfer, das Eingehen von Partnerschaften,  Durchführung von Projekten zum Tierschutz, Durchführung von Projekten zum Pflanzenschutz, Durchführung von Projekten zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, eigene Öffentlichkeitsarbeit, Durchführung von Finanzierungen im Rahmen der Möglichkeiten der Stiftung. 

Stiftungsorgane: Vorstand, Beirat 

Rechtsfähig seit 19.07.1996

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