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Warum
man die Untertürkheimer „d'Storcha“ nennt Lexfidé von Michael Greiner |
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Witz und Scherz |
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Storchastupfer Vor vielen Jahren baute sich in Untertürkheim ein Storchenpaar sein Nest auf das etwas sehr niedere Dach der dortigen Kirche.An einem schönen Tag lag das Storchennest im Straßenkandel vordem es von bösen Buben mit einer Stange herabgestupft worden war. Ein lustiger Untertürkheimer hat diesen Lausbubenstreich in folgenden Versen verewigt: A Storchapäärle liab on-traut Mit Stoiner schmeisa hot koin Zopf, Vor Freud sen-se om d'Kirch rom ghupft Aus: Lexfidé von Michael Greiner, 1947, |
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Storchatreiber Herr „Ade" ond Frau „Adebar"A bluatjongs Storchabäärle, Dees suacht se uf ra Wiesa gar En Bauplatz — o herrjehrle! Juscht holten sie am Waldesrand Mengs Reis on-dürre Stecka, Schochets schöa no uffanand Ond laont se d'Frösch guat schmecka. Em Meeza war es, G'schpaß beiseit! War dees a Freud em Storchahaus! On d'Grasmuck' uff'm Holderstrauch Sogar d'r schlaue Fuchs ruckt aa Em Weiher neabrem Tannawald Doch so a Schmoichla ond krattliera Wia d'Störche sich so Sorga mecht, „Ui giine gao fürs Gras vertrappa Alles stuibt ez ussanand, Als s'Storchaneschtle uf'm Schraga Aus: Lexfidé von Michael Greiner, 1947, |
Wie die Untertürkheimer zu ihrem Spitznamen “Die Storchen” kamen | |
Wieder einmal war es soweit, im Neckartal
hatte das Frühjahr längst Einzug gehalten und mit ihm die schwarz/weiß gefiederten
Freunde, die die kalte Jahreszeit im fernen Afrika verbrachten und dort
wohl wärmere Temperaturen genießen konnten, als die hiesigen
Bürger, die den letzten Winter, der immerhin nahezu 35 Minusgrad mit
sich brachte, noch in den Knochen spürten.
Die Neckarauen hatten bereits ihr grünes Kleid angelegt und das Gras spross genüsslich vor sich hin! Viel- versprechend für die Gemeinde, denn die Auen lieferten neben den fetten Fröschen und Kröten für die Störche, vor allem das frische Futter für den örtlichen Viehbestand - und das war gut so. Doch in diesem Jahr, sicherlich gingen bereits schon einige Sitzungen voraus, stellte der Ortsdiener in einem Antrag, die Neckarauen und seine dortigen Beobachtungen mit den ungezogenen Störchen, auf die Gemeinderats- sitzungstagesordnung zu bringen. Dem Wunsch wurde einstimmig und unverzüglich entsprochen. Nachdem der Antragsteller seine Argumente vorgetragen hatte, war man sich darüber einig, dass das Thema sehr brisant ist und und es nötig sein wird, eine Sondersitzung einzuberufen. Zuvor wurde jedoch noch eine Ortsbesichtigung anberaumt, die dann angeblich für den Schultes, das Gemeindegremium und alle Beteiligten im wahrsten Sinne des Wortes, sehr feucht verlief. Ein ganzes Geschwader umkreiste am Tage X, schnabelklappernd und flügelschlagend das Besichtigungskomitee und oftmals verdunkelte sich sogar der Horizont, sodass die frühsommerlichen Sonnenstrahlen kein durchkommen mehr fanden und eine fröstelnde Stimmung aufkam. Der Befund war eindeutig, die Anklage des Ortsdieners: „En de Neckarauâ verdramplât d' Störch s'ganze Gras, koi Hälmle kô me wachsâ", fand seine Bestätigung. >> |
Noch vor Ort wurde die Lösung gefunden, und so war es nur noch eine Frage der Zeit bis ein hiesiger Malermeister ein Schild gefertigt hatte mit der amtlichen Aufschrift:
Einige Tage später, bereits mit Sonnenaufgang traf sich das ganze Gemeindekollegium, an der Spitze der ehrenwerte Herr Ortsvorsteher und mit ihm zahlreiche Bürger, um der hochheiligen Handlung beizuwohnen. Der Ortsbüttel mit Schild und Spaten bewaffnet, betritt die Neckarauen, um in der Mitte, für alle Störche gut sicht- und vor allem lesbar, die rot auf weißem Grund geschriebene Verordnung aufzustellen. Doch halt! - Fast, wie aus einem Mund kam die Feststellung, „dr Büttel, Schuhgröße 47, richtet mit seinem Schuhwerk mehr Schaden an, als zehn Störche zusammen, der darf auf keinen Fall die Wiese betreten! Schnell kam die erleuchtende Idee: Zwei junge Burschen sollen die Amtsperson auf einer Holzdiele in die Wiese tragen und somit verhindern, dass von dem auf großem Fuß lebenden Ortsbüttel Flurschaden angerichtet wird. Der Fall war dadurch gelöst. Die Amtshandlung wurde erfolgreich vollzogen, und niemand bedachte, dass nunmehr durch die Träger das wertvolle Gras zertrampelt wurde. Das Gremium feierte danach im Gasthaus zum Hirsch die gelungene Aktion - die Störche hatten sicher den Amtshinweis beachtet - und die Untertürkheimer erhielten, auf Grund ihrer „intelligenten" Problemlösung für alle Zeiten den Spitznamen >Die Störche<. |
Eine Geschichte,
erdacht und aufgeschrieben von Eberhard Hahn - Bürgerverein Untertürkheim e.V. - nach mündlicher Überlieferung hiesiger Bürger. Oktober 2005 |
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Lang, lang ist's her, seit man in Untertürkheim den letzten Storch gesehen hat. Früher war das anders. Da tummelten sich die Störche geradezu unten am Neckar »In der Au«, der weitgedehnten, wasserreichen Wiesenfläche, aber auch in der sumpfigen und erhöht gelegenen Flur »Rattenkopf« oder auf dem »Wasen«, der sich rechts vom Neckar nordwärts gegen den Ort her erstreckte. Nicht erst durch die Industrieansiedlung wurde Freund »Adebar« allmählich verjagt. Schon viel früher hatte man das Gelände in den Neckarauen kultiviert, Äcker und Gärten eingerichtet und das fruchtbare Schwemmland landwirtschaftlich genutzt. So hielt sich auch schon vor hundert Jahren keine übermäßig große Zahl von Störchen mehr in der Gegend auf. Daher war es für die Dorfjugend immer wieder eine spannende Angelegenheit, wenn die Zugvögel im Frühjahr ins Neckartal hereinzogen und sich in den Storchennestern einnisteten. Neugierig wurden die Vögel in ihrem Treiben von den Kindern beobachtet. Die wollten doch zu gern wissen, ob es tatsächlich stimmte, was die Eltern sagten, dass der Storch nämlich die kleinen Kinder aus dem »Kendlesbronne« oberhalb des Pfarrgartens holen würde. Da die »wonderfitzige Ondertürkemerle« tagsüber nichts Verdächtiges entdecken konnten, schlossen sie eines haarscharf: das »Kindergeschäft« mit seinem ganzen »Dromrom« müsse sich wohl zu nächtlicher Stunde abspielen! Ein paar Spitzbuben wollten nun eines Tages der Sache auf den Grund gehen, und weil ein etwas älterer «Kendleshauptmann« steif und fest behauptete, die Störche würden die kleinen Kinder in ihrem Nest verstecken, gingen sie zur Kirche, wo sich auf dem Dach ein Storchenpaar niedergelassen hatte. Zuerst versuchten sie, die Tiere mit Steinwürfen zu vertreiben, was ihnen aber nicht gelang. Dann holte einer von ihnen eine Leiter, ein anderer eine lange Stange, mit der sie die Störche stupfen wollten. Der Mutigste kletterte nun bis zur Dachrinne empor und stieß kräftig nach dem Nest. Umgehend flüchtete das Storchenpaar vor diesem rüden Angriff und segelte mit weiten Schwüngen über die Kirche hinweg. Der »Storchestupfer« aber blieb mit der Stange im Geäst des Nestes hängen und riss es vom Dach herunter, dass es mitsamt dem Gelege auf die Straße fiel. Ein Heimatdichter hat dies so beobachtet: »Vor Freud sen se om d'Kirch romg' hopft, |
Hans Anthon Wagner - "Schwäbische Ortsnecknamen,
Bd.3, Von Leuten, die Spatzen bemalen, den Heiland klauen, Birnenschnitz'
zu Grabe tragen" |
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